Kennst du das komische Gefühl, wenn du eine Weile nicht auf dein Smartphone oder in deine E-Mails geschaut hast? Laut Studie unterbrechen wir uns selbst 6,2 mal pro Stunde. Die meisten von uns kontrollieren diese kleine Handlung nicht mehr bewusst. Hinzu kommen 9,2 äußere Unterbrechungen. Das heißt wir werden zusammengerechnet 15 mal pro Stunde, also alle 4 Minuten unterbrochen. Diese Praxis versetzt uns nach und nach in einen Zustand der „Teilaufmerksamkeit“. Wir wechseln ständig von unserer eigentlichen Aufgabe zu unseren E-Mails, Messengern oder Social Media, dadurch verkürzt sich unsere Aufmerksamkeitsspanne fortlaufend. Wir kommen nicht in einen Flow-Zustand, in dem wir am produktivsten sind und uns glücklich fühlen, sondern bleiben ständig an der Oberfläche.
Die mediale Informationsflut greift unsere drei wichtigsten kognitiven Fähigkeiten an:
- Aufmerksamkeit
- Konzentration
- Kreativität
Die Folge ist, dass wir uns immer gestresster, überforderter, unkreativer und ungeduldiger fühlen.
Konzentration braucht Willensstärke
Wir haben in jedem Moment zwei Möglichkeiten: Entweder wir konzentrieren uns oder wir schalten auf Autopiloten. Um uns zu konzentrieren, braucht es Willensstärke und Motivation, denn in den Autopiloten schaltet unser Kopf von allein um Energie zu sparen.
Konzentration ist gebündelte Aufmerksamkeit!
Stärke deine Konzentration
1. Schritt
Vorsorge ist alles
Vermeide von vorneherein alle Störungen. Stelle alle Geräte auf lautlos, nutze nur die Programme, die du brauchst. Sorge dafür, dass du nicht gestört wirst.
2. Schritt
Impulskontrolle
Versuche dir die langfristigen Konsequenzen deines Handelns vorzustellen.
Z. B. kannst du jetzt die Nachricht auf deinem Smartphone lesen und einen kurzen Dopamin-Kick bekommen oder du kontrollierst den Impuls und kannst dafür später entspannt Feierabend machen, weil du alle wichtigen Aufgaben zufriedenstellend erledigt hast.
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3. Schritt
Nutze Techniken zur Steigerung der Konzentration
a). Durch regelmäßige Meditation lenkst du deine Aufmerksamkeit und konzentrierst dich für eine Zeit nur auf deinen Atem oder deinen Körper. Dadurch trainierst du die Fähigkeit, dich nicht Ablenken zu lassen.
b). Vertiefe dich jeden Tag für eine Stunde in ein Thema. Lies z. B. ein Buch (Zeitung spricht zu viele Themen an) oder übe ein Musikinstrument. Dadurch trainierst du die Fähigkeit bei einer Sache zu bleiben.
Kreativität braucht aktive Zeit zum Abschalten
Konzentration ist oft sehr zielgerichtet. Wir arbeiten konzentriert auf etwas hin. Das ist auch gut so, wichtig ist jedoch, dass wir zwischendrin Phasen haben, in denen unsere Gedanken umherwandern können. Denn erst dann, wenn wir unseren Gedanken freien Lauf lassen, kommen die guten Ideen und die kreativen Gedanken, auf die wir oft so lange warten.
Kreativität passiert hauptsächlich in Konzentrationspausen
Überlege mal, wie du dir Freiräume schaffen kannst, in denen deine Gedanken umherwandern dürfen? Vielleicht beim:
- Spazieren gehen
- auf dem Sofa liegen und Musik hören
- einfach nur aus dem Fenster schauen
- Sport treiben
- einem Kaminfeuer zuschauen (das geht auch bei einem Bildschirmfeuer)
Wichtig dabei ist nur, dass du die Gedanken für eine Zeitlang schweifen lässt, ohne dich abzulenken.
Wenn du es schaffst, deine Ablenkungen zu reduzieren und bewusst auf die kleinen Dopamin-Kicks, die durch das schnelle Lesen einer Mail oder das kurze Checken von Social Media ausgelöst werden, zu verzichten, dann wirst du deine Konzentration, deine Geduld, deine Kreativität und dadurch auch deine Zufriedenheit zurückbekommen.
