Ausmisten für den Arbeitsflow

Wenn wir uns auf etwas verlassen können, dann auf das, dass beim Arbeiten immer Neues bei uns landet. Die Aufgabenliste wird immer voller, die Tools immer mehr, das E-Mail-Postfach immer überfüllter. Was passiert dadurch? Wir werden unproduktiv, verlieren den Überblick, machen Fehler und fühlen uns überlastet und zunehmend gestresst.

Zwischen 2011 und 2020 haben sich die Arbeitsunfähigkeitstage aufgrund eines Burnouts um fast 36% erhöht (AOK, 2022).

Viele Menschen arbeiten mittlerweile in einem Stadium der Erschöpfung. Ein minimalistischer Arbeitsansatz kann ein hilfreicher Zugang sowohl für gesünderes als auch für effizienteres Arbeiten sein. Damit ist nicht gemeint, nur noch so wenig wie möglich zu erledigen, sondern mit Ruhe und Achtsamkeit an den wesentlichen Dingen zu arbeiten.

Damit das gelingt, gilt es, das aktuelle Arbeiten auszumisten. Hierfür wird es eine Kombination aus verschiedenen Methoden benötigen. Auf der einen Seite Dinge, die du sofort wegstreichen kannst, auf der anderen Seite Routinen, die dafür sorgen, dass sich der leere Raum nicht sofort wieder füllt.

„Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern nichts mehr weglassen kann.“
~Antoine de Saint-Exupéry~

Methoden zum Ausmisten

1.

Bereich nach Bereich

Da in der Arbeitswelt vieles digital ist, haben wir nicht die Möglichkeit alles auf einen Haufen zu werfen und auszusortieren. Dennoch können wir das Grundprinzip der KonMarie-Methode anwenden und uns jedem Bereich einzeln und sehr gründlich zuwenden. Auswahlkriterium kann hier z.B. sein, nützt es mir oder bringt es mir Freude?

2.

Routinen

Neben dem klassischen Ausmisten muss das Ausräumen und Weglassen in eine alltägliche Routine überführt werden. Routinen sind das, was wir so automatisiert machen, dass es kaum bewusstes Denken bedarf. Am besten knüpfen wir die neue Ausräumroutine an schon bestehende Routinen, die bereits gut funktionieren. Z.B. am Ende vom Arbeitstages den E-Mail-Posteingang leer zu haben. (Siehe hier auch den Artikel E-Mail-Management).

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3.

Ein Neues – zwei Alte

Da im Arbeitskontext ständig Neues zu uns kommt, können wir genau dieses Phänomen nutzen. Jedes Mal, wenn etwas Neues bei uns landet, sortieren wir zwei Dinge aus. Z.B. Wenn ich eine neue App herunterlade, lösche ich zwei. Oder wenn ich eine neue Aufgabe auf meine To-do-Liste schreibe, streiche ich zwei. Das müssen aber keine Dinge aus derselben Kategorie sein.
Zu Beginn, fällt dieses Vorgehen noch einfach, doch irgendwann ist es notwendig genau hinzusehen, die Entscheidungen werden schwerer, dadurch entsteht der gewünschte Raum.

4.

Sobald es stört

Gute Arbeitsfähigkeit steht für Flow. Wenn aber das Gefühl aufkommt, wahnsinnig viel Energie für wenig Wirkung aufzubringen, dann lohnt es sich anzuhalten, hinzusehen, nachzudenken. Wenn wir nicht vorankommen, steht etwas im Weg und wenn wir hinsehen, können wir es direkt aussortieren.

Unter Stress fangen wir an zu rennen und versuchen alles schneller zu machen, anstatt uns auf das Wesentliche zu konzentrieren.

Freundliches NEIN

Wie einleitend beschrieben gehört zum Ausmisten auch das Freihalten der gewonnenen Räume. Wir sollten dem NEIN also mindestens einen genauso hohen Stellenwert schenken wie dem JA.

Ein NEIN hat dabei immer eine innere und eine äußere Komponente.

Wichtig ist dabei auf die Ressourcen Zeit, Energie und Geld zu achten. Lohnt es sich JA zu sagen? Wenn nicht, dann sollte es uns auch wirklich egal sein. Sonst würden wir wieder die Ressource Energie hineinstecken.

All diese Herangehensweisen dienen dem Zweck das Wesentliche sichtbarer zu machen und das Gefühl der Überflutung zu eliminieren. Ob eine Methode hilfreich ist oder nicht, merkst du daran, ob sie dich näher an dieses Ziel bringt.

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