Wie du deine Komplexitätsfähigkeit steigerst

Komplexität bedeutet hier: Ich kann nicht alles und alle einfach miteinander verbinden. Es gibt unzählige Dimensionen und Grade, die das erschweren und uns und die Umwelt eben komplex machen.

In einem allgemeinen Kontext bezieht sie sich auf den Grad der Vielfalt, der Verflechtung und der Schwierigkeit beim Verständnis von Elementen innerhalb eines Systems oder einer Situation.

Es gibt kaum etwas Komplexeres und Vielfältigeres als das menschliche Wesen.

Je besser eine Person mit Komplexität umgehen kann, desto besser kann sie mit Andersartigkeit umgehen, was eine wichtige Eigenschaft für Teams ist.

Komplexitätsmanagement als Modell

Komplexitätsmanagement bezieht sich auf die Fähigkeit einer Organisation oder eines Individuums, mit Komplexität umzugehen und sie effektiv zu managen.

Um die Komplexitätsfähigkeit im ersten Schritt zu verstehen und im zweiten Schritt vielleicht zu steigern, wollen wir euch heute ein spannendes Komplexitätsmanagement-Modell von Gitta Peyn vorstellen.

Es veranschaulicht auf 6 Stufen, welche Formen von Komplexität es gibt und wie Individuen oder Gruppen in bestimmten Situationen mit bestimmten Sachverhalten umgehen.

Die Komplexitätsstufen

K0: Beschreibt das Denken und Handeln in einer Dimension. Es gibt entweder schwarz oder weiß, Aufgaben werden nach Anweisung von außen abgearbeitet, ohne weitere Aspekte zu berücksichtigen.

K1: Beschreibt weiterhin eine Dimension, wobei diese auf verschiedene Grade differenziert wird. Beispielsweise kann hier vielfältiges Wissen in einem bestimmten Feld (Fachexpertise) vorhanden sein.

K2: Beschreibt das Mitdenken mehrerer Dimensionen, beispielsweise Erkenntnisse aus anderen Fachbereichen, wobei diese nur wenig differenziert werden. In dieser Stufe werden zügig neue Ideen generiert, die häufig jedoch nicht zum Abschluss gebracht werden.

K3. Beschreibt ein sehr durchdachtes und langsames Vorgehen. Es werden viele Dimensionen und Differenzierungen mit einbezogen, bis sorgsam ausgewählt wird, welche Dimension und Ausprägung gewichtet werden soll.

K4. Durchdenkt sowohl Dimensionen als auch Differenzierungen in Rekordzeit. Während andere noch den Stift suchen, werden hier schon Lösungen umgesetzt.

K5. Beinhaltet das Wissen über alle Komplexitätsstufen und kann diese je nach Situation und Bedarf gezielt anwenden.

Laut Peyn wechseln Individuen in verschiedenen Kontexten auf den Stufen hin und her, dennoch gibt es Gruppen, die eher zu K0 Verhalten neigen und welche, die in anderen Stufen ihre Stärken haben.

Komplexitätsfähigkeit steigern

Die Kunst des Komplexitätsmanagements ist es, sich dieser 6 Stufen bewusst zu sein und sie in unterschiedlichen Situationen und Rollen anzuwenden. Nicht immer sind schnelle Ideen oder langsames Durchdenken gefragt. Manchmal müssen Dinge einfach nur abgearbeitet werden oder spezifisches Fachwissen ist von Nöten. Dies kann dazu beitragen, die Effizienz, Agilität und Innovationsfähigkeit von Organisationen zu verbessern.

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Die Komplexitätsfähigkeit leidet unter Stress

Die Einteilung der Stufen ist besonders auch für den Umgang in stressigen Situationen interessant. Da laut Peyn unter Stress die meisten Menschen auf der K0 Ebene agieren, das heißt bestimmte Sachverhalte nur in schwarz oder weiß einteilen, beziehungsweise die Arbeit ohne tiefere Denkleistung abarbeiten oder wichtiges nicht mehr von unwichtigem unterscheiden können. In einer zunehmend überforderten oder gestressten Gesellschaft hat dieses Verhalten natürlichen einen großen Einfluss auf den Umgang mit komplexen Herausforderungen und die Qualität der Arbeitsergebnisse.

Die Stufen können demnach auch einen Anhaltspunkt über die eigene Komplexitätsfähigkeit geben und gezielt zur Steigerung eingesetzt werden.

Achte in der nächsten Woche mal darauf, in welchen Stufen du in deinem Alltag so agierst.

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