Nicht immer klappt alles auf Anhieb. Bleiben jedoch auf Dauer die Erfolgserlebnisse aus, knickt die Motivation ein.
Erfolgserlebnisse sind für jeden Bereich wichtig, sowohl beruflich als auch privat. Aber besonders im beruflichen Kontext haben sich im Rahmen der Digitalisierung Veränderungen für die Sichtbarkeit von Erfolgen ergeben. Der bearbeitete Aktenberg liegt nicht mehr triumphierend auf dem Schreibtisch – stattdessen landet die erledigte Aufgabe mit einem Klick im Archiv. Meist unbemerkt.
Warum die Sichtbarkeit von Erfolg wichtig ist
Gemäß Definition ist ein Erfolgserlebnis ein positives Ereignis, das einem selbst Auftrieb gibt. Diese Situation bewirkt ein Gefühl der Freude und Selbstbestätigung, da zuvor eine Hürde gemeistert wurde. Es entsteht Motivation. Diese dient als Antrieb für weitere Aufgaben.
Sichtbare Erfolge stärken das eigene Selbstwertgefühl und geben Wertschätzung. Und sie können andere Menschen inspirieren und anspornen.
Die eigenen Erfolge sichtbar zu machen, ist gar nicht so einfach. Schließlich will niemand als Angeber*in gelten.
Digitale Tools verändern die Sichbarkeit der geleisteten Arbeit
Im Arbeitskontext gilt der Mangel von Erfolgserlebnissen als einen Belastungsfaktor von digitalem Stress (PräDiTec).
Durch die Anwendung von digitalen Tools können erledigte Aufgaben schlechter eingeschätzt werden. Die Greifbarkeit spielt hierbei eine große Rolle. Durch die digitale Speicherung kommt bei den Beschäftigten häufig ein Gefühl auf, nichts geleistet zu haben. Beschäftigten fällt es schwer, dass ihre erledigten Aufgaben jetzt nicht mehr für jeden sichtbar auf dem Tisch liegen. Am Ende des Tages fehlen greifbare Ergebnisse. Obwohl wichtige Arbeitsaufgaben und E-Mails über den Tag verteilt abgearbeitet werden, kommen ständig neue E-Mails und Aufgaben dazu. Dieser Prozess scheint endlos.
Das Risiko für Unzufriedenheit steigt
Bleiben die Erfolgserlebnisse aus, steigt die persönliche Frustration. Ohne positive Bestätigung für die eigenen Bemühungen kann es schwierig sein, den Antrieb aufrechtzuerhalten und weiterhin zu arbeiten, um Ziele zu erreichen. Der Sinn des Jobs wird schnell in Frage gestellt und eine Negativspirale in Gang gesetzt. Mangelnde Erfolgserlebnisse können auf Dauer Burnout begünstigen.
Hinzu kommt das Gefühl nie fertig zu werden.
Das Fehlen von Erfolgserlebnissen kann sich auch auf die sozialen Beziehungen auswirken. Menschen können dann das Gefühl haben, dass sie anderen nichts zu bieten haben oder nicht auf Augenhöhe mit ihren Kolleg*innen, Freund*innen oder Familienmitgliedern sind.
So machst du deine Arbeitsleistung sichbarer
Nimm es selbst in die Hand. Mit diesen Tipps sorgst du selbst für die Sichbarkeit von Erfolg – auch im digitalen Arbeitsalltag!
- Lege dir eine persönliche Liste deiner erbrachten Leistungen an. Denn häufig haben wir sehr präsent, was alles schief lief, unsere Erfolge dagegen erblassen sehr schnell. Überlege dir deshalb, jeden Tag was gut gelaufen ist und schreib dir ein oder zwei Stichwörter dazu auf. Dafür brauchst du lediglich fünf Minuten zum Abschluss deines Arbeitstages.
- Schaue am Ende von jedem Monat zurück: Was ist passiert, was hast du alles geschafft? Welche Ziele sind noch offen? Das bietet sich natürlich auch gemeinsam im Team als Retro nach einem durchgeführten Projekt an. Im Blogartikel „Eine gute Monatsplanung" findest weitere Infos dazu.
- Bedanke dich bei deinen Kolleg*innen für die gute Zusammenarbeit, wenn ihr einen Meilenstein erreicht oder ein Projekt erfolgreich abgeschlossen habt. Das sorgt bei allen für gute Laune und Wertschätzung.
- Reduziere Unterbrechungen in deinem Arbeitsalltag. So kommst du leichter in einen produktiven Flow-Zustand und siehst anschließend einen Fortschritt. Mehr dazu findest du in unserem Blogartikel „Unterbrechungen durch digitale Medien".
- Teile deine Arbeit in kleine Projekte und wertschätze Teilerfolge!