Minimalistisch Arbeiten: Loslassen in Zeiten von Überflutung

Was bedeutet Arbeiten für dich?
Würden wir 100 Leute fragen, bekämen wir wahrscheinlich 100 verschiedene Antworten. Für die eine Person ist es die Herstellung von Gemeinwohl, für die andere eine sichere Anstellung, für die dritte das eigene Können sinnvoll einzusetzen. Da wir so viele Stunden am Tag mit Arbeiten verbringen, lohnt es sich, diese Frage für sich selbst zu beantworten.

Der Trend in den letzten Jahren geht deutlich in Richtung zu hoher Arbeitsbelastung und Überflutung   (TK Gesundheitsreport 2023). Dazu trägt auch unsere Angewohnheit bei, dass wir kontinuierlich Neues hinzufügen, ohne uns von Altem zu trennen. Es werden beispielsweise permanent neue Tools zur besseren Kommunikation eingeführt und trotzdem wird noch über ältere Kanäle kommuniziert. Es werden andauernd neue Meetings für neue Themen einberufen, ohne zu reflektieren, ob bestehende Meetings verändert oder dafür weggelassen werden können. Es wird ständig hinzugefügt, wodurch Unterbrechungen, volle Kalender und dauerhafter Zeitdruck für die meisten Menschen mittlerweile zur Tagesordnung gehören.

Minimalistisches Arbeiten als Antwort auf die Überflutung

Minimalistisches Arbeiten steht dafür, diese Spirale von ständiger Optimierung und Neuanschaffung zu durchbrechen. Es wird davon ausgegangen, dass alles schon da ist und mit einem kreativen Blick auf das Bestehende neue Lösungen geschaffen werden können.

Neues passt auch nicht unbedingt zum Alten. Ist Neues notwendig, sollte das abgeschafft werden, was uns nicht mehr gut tut. Zur Innovation gehört also auch die Exnovation wie, die Autor*innen des Buches „Minimalistisch Arbeiten“ betonen.

Frau, die aufgrund von Unterbrechungen, zu vielen Nachrichten und Überflutung nicht zum Arbeiten kommt.

Dieser Ansatz des Loslassens kann, wie beim Ausmisten im Haushalt, auch bei der Arbeit sehr erleichternd sein. Dabei ist zu beachten, dass Loslassen etwas anderes als Wegwerfen ist. Aber wenn wir Dinge losgelassen haben, fällt die Arbeit an etwas Neuem häufig viel leichter. Es entsteht Raum für Kreativität.

Den Freiraum erhalten

Du wirst uns zustimmen, dass Freiraum haben, etwas sehr Genussvolles ist. Interessanterweise schließen wir jede frei gewordene Minute sofort wieder mit einem Nutzen oder Ablenkung auf dem Smartphone.

Da jedoch nur im Freiraum Platz für Unvorhergesehenes und die Entfaltung von Kreativität herrscht, gilt es aus minimalistischer Sicht einen leeren Raum herzustellen und zu erhalten, damit der Blick auf das Wesentliche nicht getrübt wird.

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In einer permanenten Überflutung verlieren wir den Blick für die Dinge, die uns wichtig sind oder die es abzuarbeiten gilt.

So nutzen Beschäftigte beispielsweise 58% ihrer Arbeitszeit dazu, ihre Arbeit zu managen. Nur ca. 1/3 wird für die eigentliche Arbeit genutzt (Liu, 2022). Das wiederum führt dazu, dass sich der Berg an Arbeit stapelt und wir das Gefühl haben permanent gehetzt zu sein. So kommt es nicht selten vor, dass Leute, die ihre Arbeit eigentlich sehr schätzen, die Motivation oder Freude am Arbeiten verlieren. Ganz zu schweigen, welchen negativen Einfluss dieser Dauerstress auf unseren Gesundheitszustand hat.

Loslassen und sich Freiräume schaffen, kann ein sehr wirksamer Hebel aus der Überflutungsspirale sein.

Nimm dir ein paar Minuten Zeit und schreib dir auf:

Von welchen Dingen solltest du dich in deinem Arbeitsleben verabschieden?

Beobachte dabei gerne auch deine Gefühle:

Vor dem Loslassen…

Beim Loslassen…

Nach dem Loslassen…

Es geht nicht darum alles abzuschaffen, sondern sehr gut zu unterscheiden, an welcher Stelle Dinge sinnvoll sind und an welchen Stellen sie nur getan werden „weil man das halt so macht“.

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