Stress durch Social Media

Eine durch den Umgang mit digitalen Medien ausgelöste Stressreaktion wird als digitaler Stress bezeichnet. Ein sehr häufiger digitaler Stressauslöser sind die sozialen Netzwerke. Darum wollen wir in diesem Artikel folgender Frage nachgehen:

Wie lasse ich mich von Social Media nicht überfodern?

Dabei schauen wir uns drei Themenfelder an. Zum einen die Auslöser für eine Stressreaktion durch Social Media, zum anderen den Zusammenhang zwischen Nutzungszeit und unserer Energie und zum Dritten wie eine entspannte Nutzung aussehen kann.

1. Was stresst uns eigentlich an Social Media?

Social Media kann auf unterschiedliche Art und Weise Stress in uns auslösen.

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Dopamin-Kick

Du kennst sicher folgendes Szenario: Du scrollst durch deinen Feed. Plötzlich fällt dir auf, wie spät es schon ist. Nachdem du dein Smartphone 10 Minuten zur Seite gelegt hast, schaust du wieder rein. Ein neuer Post wird angezeigt. Du nimmst das Profil unter die Lupe. Ein lustiges Video. Du bleibst wieder im Feed hängen.

Wenn etwas unerwartetes passiert, belohnt dich dein Gehirn mit dem Glückshormon Dopamin. Um mehr Dopamin zu bekommen, scrollst du unterbewusst immer weiter. Die Entwickler*innen wissen um diesen Umstand und nutzen ihn, um dich auf der Plattform zu halten. Du wirst Fremdgesteuert.

Innerhalb von Sekunden erleben wir auf Social Media verschiedene Gefühle. Da ist ein lustiger Post: wir lachen. Da ist ein sehr guter Post: wir denken „WOW“. Da ist eine provozierende Aussage: wir sind genervt. Unser Körper reagiert auf jeden Inhalt. Wir haben aber noch das Gehirn eines Steinzeitmenschens, das heißt es kann diese ganzen Informationen und Gefühle gar nicht so schnell verarbeiten. Diese vielen Gefühle in so kurzer Zeit sind für das Gehirn Stress pur.

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Gefühlsachterbahn

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Vergleiche

Auch wenn du weißt, dass andere Personen auf Social Media nur ausgewählte Inhalte posten, vergleichst du dich und dein Handeln unterbewusst damit. Das führt häufig zu negativen Gefühlen: „Die anderen machen das viel besser!“ – „Den anderen geht es viel besser!“ – „Die anderen führen ein besseres Leben als ich!“ Das führt zu Druck und Stress. Du fühlst dich gezwungen auch zu posten, oder dich gut darzustellen. Es ensteht eine Dissonanz zwischen Schein und Realität.

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2. Wie hängt die Nutzung mit unserer Energie zusammen?

Unser Konsum verbraucht durch die beschriebene Gefühlsachterbahn, kombiniert mit einer enormen Informationsflut, sehr viel Energie.

Hier hilft es zu festgelegten Zeiten für eine vorher festgelegte Zeitspanne online zu gehen. Ständiges Checken, wie der Post ankommt oder ob schon jemand geliked oder kommentiert hat, ist dabei der größte Energieräuber. Das liegt daran, dass sich die Gedanken permanent um die Plattform drehen und mental nicht abgeschaltet werden kann.

Stelle alle Benachrichtigungen aus. Durch die festen Zeiten brauchst du zwischendrin nicht benachrichtigt zu werden. Du entscheidest selbst, wann du online gehen möchtest. Lies hierzu gerne auch den Artikel zur selbstbestimmten Mediennutzung.

Um nach der Nutzung von Social Media mental wirklich abzuschalten oder dich auf andere Dinge konzentrieren zu können, kannst du eine kurze Meditation oder Atemübung machen.

3. Wie kann ich Social Media entspannter nutzen?

Ein wichtiger Aspekt ist hier der Ausgleich zwischen analogen und digitalen Kontakten. Wenn dir dein Gegenüber von einer Erfolgsgeschichte erzählt, wie es dazu kam und was das für sie oder ihn bedeutet, dann nimmst du diese Information anders auf, als wenn du einfach nur einen Post darüber liest. In analogen Gesprächen hörst du viel öfter von Herausforderungen und Schwierigkeiten auf dem Weg zum Erfolg oder im Urlaub oder bei den Hochzeitsvorbereitungen. Diese Hintergrundinformationen sind wichtig für den Realitätsabgleich.

Reflektiere regelmäßig deinen Konsum!

Die Entwickler*innen verdienen Geld mit unserer Aufmerksamkeit, deswegen lassen sie sich immer neue Möglichkeiten einfallen, wie sie uns möglichst lange auf der Plattform halten. Reflektiere regelmäßig:

  1. Wie lange nutze ich Social Media?
  2. Wann nutze ich Social Media?
  3. Wie geht es mir dabei?
  4. Nutze ich Social Media oder nutzt Social Media mich?

 

Das digitale Netzwerken soll dir eigentlich Spaß machen und dir Vorteile bringen. Wenn es dich belastet, schadet es dir und deiner Gesundheit. Nutze Social Media so, wie es sich für dich gut anfühlt, ohne Algorythmus-Druck, oder Posting-Druck, sondern selbstbestimmt. Denn hinter jedem Account steckt auch nur eine Person, die das Spiel mitspielt, weil alle es spielen. Niemand möchte sich von Social Media stressen lassen.

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