Das Smartphone ist ein ständiger Begleiter von uns geworden. Es hat so viele praktische Funktionen, dass wir es im Alltag nicht mehr missen möchten. Auffällig ist jedoch, dass sich sehr viele Menschen nicht mehr vorstellen können ohne Smartphone aus dem Haus zu gehen.
Wann bist du das letzte mal ohne Smartphone aus dem Haus gegangen?
Das Gefühl ständig erreichbar sein zu müssen oder auch zu jederzeit etwas online nachsehen zu können, ist bei vielen Menschen so vorherrschend, dass sie sich ohne Smartphone schlichtweg schlecht fühlen. Vielleicht kennst du das Gefühl?
Always on führt zu digitalem Stress
Wir beobachten Menschen, die ihr Smartphone sogar immer an der Person tragen. Das heißt, sie nehmen es mit, wenn sie Zuhause von einem in den nächsten Raum gehen, sich im Büro einen Kaffee machen oder die Post aus dem Briefkasten holen. Viel davon passiert mittlerweile automatisch, das ist keine bewusste Handlung. Doch wenn wir permanent unser Smartphone bei uns haben – immer erreichbar und online sind – führt das früher oder später bei den meisten Menschen zu digitalem Stress. Es macht sich eine Unruhe breit, Personen berichten davon, häufig nicht mehr abschalten zu können, es kann ein Überlastungsgefühl auftreten. Da diese Symptome schleichend auftauchen, werden sie nicht mit dem Smartphone in Verbindung gebracht.
Smartphone-Abhängigkeit loswerden
Wir sprechen hier bewusst von dieser unterschwelligen Abhängigkeit, die zu Stress führt. Wenn du mehr über Smartphone-Sucht oder generell Online-Sucht erfahren möchtest, schau gerne auf der Seite Suchtprävention vorbei. Sie stellen dort auch einen kleinen Selbsttest zur Verfügung.
Das Smartphone als technisches Gerät sehen
Um wieder mehr Unabhängigkeit vom Smartphone zu bekommen, hilft es im ersten Schritt das Smartphone als das technische Gerät zu sehen, was es ist. Ja, es wurde zur Erweiterung des Gehirns entwickelt, aber ist dennoch ein technisches Gerät. Unser Körper funktioniert auch wunderbar ohne Smartphone. Es geht hier nicht darum, das Smartphone nicht mehr zu nutzen, sondern in die Selbstbestimmung zu kommen.
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Drei Schritte für mehr Smartphone-Unabhängigkeit
Vielleicht klingen die folgenden drei Schritte für dich banal, aber sie helfen tatsächlich. Wichtig dabei ist, dass du sie über einen längeren Zeitraum konsequent durchführst, damit du dich daran gewöhnst.
1. Schritt
Smartphonefreie Zeiten & Zonen
Erlaube dir zu festen Zeiten nicht erreichbar und offline zu sein. Verbringe beispielsweise die erste Stunde des Tages ohne Smartphone und lege es beim Arbeiten außer Sicht- und Hörweite. Der Esstisch bietet sich auch gut als smartphonefreie Zone an. In der Zeit, in der du mit anderen unterwegs bist, kannst du das Smartphone lautlos in der Tasche lassen.
2. Schritt
Benachrichtigungen ausschalten
Es klingt so einfach, trotzdem sind wir immer wieder überrascht was Menschen alles für Benachrichtigungen von ihren Apps erhalten. Schalte erstmal alle Benachrichtigungen konsequent aus. Anschließend kannst du nach und nach entscheiden, ob du einzelne ausgewählte Benachrichtigungen wieder anschalten möchtest, beispielsweise vom Kalender oder Messenger.
3. Schritt
Smartphone-Check
Führe wöchentlich einen Smartphone-Check durch. Überprüfe deine Bildschirmzeit, deine Aktivierungszahl und welche Apps du am längsten nutzt. Stelle dir ggf. Zeitlimits in den Apps ein, falls du sie kürzer nutzen möchtest. Wenn du einen Überblick über deine Nutzung hast, kannst du gezielter ansetzen und z.B. Social Media-Zeiten einführen oder dein Smartphone öfter komplett lautlos stellen, damit du nicht bei jeder Message zum Smartphone springst.
Manchmal ist es schmerzhaft, sich die Fremdsteuerung einzugestehen, aber das ist der erste sehr wichtige Schritt in die Selbstbestimmung. Durch eine selbstbstimmte Smartphone-Nutzung kannst du die Vorteile genießen, ohne von den Belastungen krank zu werden.
