Digitaler Morgen

Ein neuer Tag beginnt, du öffnest deine Augen, wirst langsam wach und dann? Vielleicht klingelt dein Smartphone-Wecker und während du diesen ausschaltest, siehst du die Nachrichten, die über Nacht angekommen sind; noch im Bett checkst du deine Mails oder schaust in deinen Kalender. Es prasseln viele Infos auf dich ein, vielleicht entsteht Stress bei dem Gedanken daran, was heute alles ansteht. Im Nu sind 20 Minuten um und du springst nervös aus dem Bett.

Kennst du diese Situation?

Zugegeben, das Szenario ist ein bisschen übertrieben. Dennoch passiert es häufig genau so – ohne dass wir es merken. Es gibt natürlich Situationen in denen der Blick morgens aufs Handy notwendig ist (z.B. Bereitschaftsdienst) und wir wollen die Nutzung am Morgen auf keinen Fall pauschal negativ bewerten. Doch es passiert schnell, dass sich Automatismen in unsere Nutzung einschleichen, die mit der Zeit negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

Was ist dein letzter Gedanke vor dem Einschlafen und dein erster, wenn du aufwachst?

Gemeint ist nicht die Partnerin/der Partner oder das Kind, gemeint ist unser Smartphone.  Im Durchschnitt schauen 41 Prozent der Erwachsenen in Deutschland innerhalb von 15 Minten nach dem Aufwachen auf den Bildschirm (Deloitte Global Mobile Consumer Survey, 2020).

Überwältigung und Stress

Die ersten Minuten unseres Tages sind entscheidend für den weiteren Verlauf. Wenn wir sofort aufs Smartphone schauen, sind wir im Reaktions-Modus und lassen uns fremdbestimmen.  Die US-Neurologin Dr. Nikole Benders-Hadi weist darauf hin, dass eine direkte Nutzung am Morgen zu einem Start in den Tag mit mehr Stress und einem Gefühl der Überwältigung führt. Die unzähligen Informationen von Nachrichten, Mails, News und Erinnerungen fordern sofort unsere gesamte Aufmerksamkeit und führen zur Reaktion. Laut Benders-Hadi kommt es durch die Informationsflut nach dem Aufwachen unter anderem dazu, dass die Fähigkeit Aufgaben zu priorisieren negativ beeinträchtigt wird. Informationsflut ist eine der häufigsten Auslöser für digitalen Stress. Besonders am Morgen sollte es vermieden werden, sich schon Stressoren auszusetzen.

Selbstbestimmte Nutzung - so klappt es!

Besser ist es, den Tag mit etwas zu beginnen, bei dem wir die Kontrolle haben. Ruhig, selbstbestimmt und dem eigenen Tempo entsprechend, nicht in der Reaktion, sondern eben genau so, wie wir es selbst benötigen. Es kann sein, dass es einfach eine Gewohnheit geworden ist, morgens direkt aufs Handy zu schauen. Dann lohnt es sich, diese Gewohnheit zumindest einmal zu überdenken! Es macht einen großen Unterschied, ob der Blick jeden Morgen aus Gewohnheit auf das Smartphone geht oder ob dahinter eine bewusste Entscheidung steht. Es gibt unterschiedliche Meinungen und Ansätze wann die Smartphone-Nutzung am Morgen beginnen „darf“. Für uns steht an allererster Stelle, dass es eine selbstbestimmte, eine bewusste Entscheidung ist.

Um das zu etablieren, gibt es folgende Tipps von uns:

1.

Bevor du zum ersten Mal am Tag zum Smartphone greifst, frage dich aktiv, ob du das jetzt gerade möchtest. Lege für dich fest, warum du dein Smartphone nutzen möchtest.

2.

Frage dich, was dir morgens gut tut und mache genau das dann! Es gibt so viele Möglichkeiten – probiere Neues aus (raus an die frische Luft, gemütlich Kaffee/Tee trinken, lesen, meditieren, Yoga/Sport).Denn das Smartphone einfach nur wegzulassen, wird nicht funktionieren. Entscheide dich, was du stattdessen als deine neue Routine am Morgen etablieren möchtest

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3.

Dein Belohnungszentrum möchte das Smartphone haben, sobald du es siehst. Lege dein Smartphone daher an einen Platz, wo es dir morgens nicht direkt ins Auge fällt.

4.

Dabei hilft: Tausche deinen Handy-Wecker gegen einen klassischen Wecker ein.

5.

Wenn du das nicht möchtest, schalte dein Smartphone mindestens in den Flugmodus. Dann tauchen am Morgen nicht direkt alle Nachrichten auf. Außerdem kannst du bestimmte Apps sperren oder dadurch erst später Zugriff darauf bekommen (so kannst du z.B. nur Musik hören) oder dein Smartphone in den Nicht-Stören-Modus stellen.

Lasse es zu deiner bewussten Entscheidung werden, wann du dein Smartphone das erste Mal am Tag nutzt. Das können 10 Minuten sein, aber auch länger – je nachdem wie es für dich passt. Ausprobieren lohnt sich.

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