Kennst du das Gefühl, in Momenten der Unruhe, Langeweile oder inneren Leere automatisch zum Handy zu greifen? Für viele Menschen ist das Smartphone längst zur beliebten Ablenkungsmaschine geworden, besonders dann, wenn unangenehme Emotionen auftauchen. Doch was steckt dahinter, und wie beeinflusst die digitale Ablenkung unsere emotionale Gesundheit?
Handy als Flucht: Wenn Emotionen zu anstrengend sind
Wer Stress, Traurigkeit, Wut oder Unsicherheit spürt, nutzt das Handy oft, um die eigenen Gefühle nicht wahrnehmen zu müssen. Die rationale Erklärung: Das Gehirn sucht nach schneller Entlastung, und die digitale Welt bietet davon im Überfluss – von Social Media über Nachrichten bis hin zu Spielen. So erleben wir kurze Momente der Zerstreuung, vermeiden jedoch die Auseinandersetzung mit dem, was uns wirklich beschäftigt.
Psycholog*innen und Expert*innen sprechen von einer „Emotionsregulationsstrategie“: Anstatt uns mit schwierigen Gefühlen auseinanderzusetzen, verdrängen wir sie – und verschieben die Verarbeitung einfach auf später. Je häufiger wir uns ablenken, desto weniger kommen wir mit Emotionen in Kontakt und verlernen, sie bewusst anzunehmen.
Der Teufelskreis der Ablenkung
Die Strategie geht auf Dauer selten auf: Wer regelmäßig negative Gefühle mit dem Smartphone „wegwischt“, läuft Gefahr, sich immer weiter von sich selbst zu entfernen. Was kurzfristig entlastet, behindert langfristig die Fähigkeit, innere Ruhe und emotionale Stärke zu entwickeln. Studien zeigen: Wer Emotionen unterdrückt, fühlt sich auf Dauer sogar gestresster und isolierter.
Auch soziale Medien und Messenger fördern diesen Mechanismus. Die ständige Reizüberflutung sorgt dafür, dass wir die Zeit für Reflexion und ehrlichen Gefühlskontakt kaum noch zulassen – weil sofort ein neuer Impuls wartet.
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Was hilft: Gefühlskompetenz und digitale Achtsamkeit
Der erste Schritt ist das Bewusstwerden: Warum greife ich in bestimmten Momenten überhaupt zum Handy? Welche Gefühle möchte ich vermeiden? Es lohnt sich, unangenehme Emotionen auszuhalten und zu akzeptieren, statt sie nur zu verdrängen. Achtsamkeitsübungen, das Ändern von digitalen Gewohnheiten, bewusste Pausen, und Stille können helfen, wieder mehr innere Verbindung herzustellen.