Wer steuert hier eigentlich? Neue Statistik zur Smartphone-Zeit

Laut aktuellen Zahlen verbringen Menschen in Deutschland fast drei Stunden pro Tag mit ihrem Smartphone. Laut Statista 2025 kommen besonders die 16- bis 29-Jährigen auf beeindruckende 212 Minuten täglich. Doch auch die 30–49-Jährigen nutzen das Smartphone 158 Minuten pro Tag und die 50–64-Jährigen nur 10 Minuten weniger (148 Minuten). Bei vielen Menschen kommt zusätzlich noch die Bildschirmzeit am Rechner dazu. Am Ende des Tages kommen wir so auf eine beachtliche Gesamtbildschirmzeit. Zeit, die häufig unbewusst verstreicht und die wir nicht selten an anderer Stelle vermissen: ein schneller Griff zum Handy, ein kurzer Blick und ehe wir uns versehen, ist es eine Stunde später.

Autopilot im digitalen Alltag

Ob beim Warten an der Ampel, in der Kaffeeschlange oder auf der Couch: Unser Smartphone begleitet uns ständig. Vieles davon geschieht reflexartig und ohne bewusste Entscheidung. Genau das ist das Problem: Dauerhafte Smartphone-Nutzung im Autopilot-Modus kann zu Stress, Konzentrationsproblemen und innerer Unruhe führen.

Warum wir so oft unbewusst zum Smartphone greifen, lässt sich einfach erklären: Apps und Plattformen sprechen gezielt unser Belohnungssystem an. Durch Likes, Nachrichten und ständige Updates werden kleine Dopamin-Schübe ausgelöst, die unser Gehirn motivieren, immer wieder zum Handy zu greifen – oft ohne, dass wir es merken. Studien zeigen, dass eine höhere Nutzung sozialer Apps mit Veränderungen in der Dopamin-Synthesekapazität im Gehirn zusammenhängt (iScience). Das heißt: Unser Gehirn wird auf schnelle Belohnungen programmiert, wodurch die Schwelle sinkt, unbewusst immer wieder zum Smartphone zu greifen. Mehr zum Thema Dopamin kannst du im Artikel Dopamin im digitalen Alltag lesen.

Damit wir wieder bewusster unser Smartphone nutzen und die Vorteile genießen können, lohnt es sich, bewusst gegenzusteuern und die eigene Mediennutzung aktiv zu gestalten. Ein bewusster Umgang stärkt die Konzentrationsfähigkeit, fördert die innere Ruhe und öffnet Raum für besondere Erlebnisse im digitalen und analogen Leben.

3 Strategien für bewusste Bildschirmzeit

#1
Stopp-Signale setzen

Statt das Smartphone automatisch in jeder Leerlauf-Sekunde zu zücken, hilft es, gezielte Ankerpunkte im Alltag zu schaffen. Solche Stopp-Signale – etwa feste Zeiten für den Blick aufs Handy oder bewusste Pausen zwischen den App-Wechseln – unterbrechen die gewohnte Reiz-Reaktions-Kette. Schon kleine Rituale wie ein kurzer Atemzug (z.B. unterstützt durch die App One Sec) vor dem Entsperren des Bildschirms können helfen, wieder bewusster zu entscheiden, was du wirklich möchtest.

ENTDECKE MEHR…

Spannende Workshops zum Thema gesunder Medienumgang

#2
Handy-Intention klären

Frag dich bei jedem Griff zum Smartphone: Warum genau will ich es jetzt nutzen? Aus Langeweile, aus Gewohnheit, oder gibt es einen klaren Grund? Schon diese kurze Frage holt dich aus dem unbewussten Reiz-Reaktionsmuster heraus.

#3
Digitale Oasen schaffen

Erlaube dir bildschirmfreie Zeiten und Orte: beim Essen, beim Spaziergang, in den ersten 30 Minuten nach dem Aufwachen. Solche „digitalfreien Zonen“ helfen, Achtsamkeit und echte Erholung in den Alltag zu bringen.

Die neuen Zahlen zeigen: Unsere Smartphone-Zeit ist ein fester Bestandteil des Tages geworden. Wenn wir das Smartphone bewusst einsetzen, bringt es uns auch viele Vorteile. Doch den Autopiloten sollten wir immer im Blick haben und nicht länger tatenlos zusehen, wie die Minuten verrinnen. Mit einfachen Strategien gelingt es, bewusster und selbstbestimmter durch die digitale Welt zu steuern.

Mach doch direkt den ersten kleinen Schritt: Lege das Smartphone bewusst für ein paar Minuten beiseite und atme durch. Du hast die Entscheidung und sitzt am Steuer.

extra Impuls
einmal im Monat

Du hast Lust auf Denkanstöße und möchtest über neue Blogartikel informiert werden?
Wir schicken dir zweimal im Monat unsere neusten Ideen, Artikel und Inspirationen per Mail.

*Pflichtfeld. Die Angabe deines Vornamens ist freiwillig und dient nur der persönlichen Ansprache in den E-Mails. Du kannst dich natürlich jederzeit über einen Link in den E-Mails wieder austragen. Weitere Informationen zur Verarbeitung deiner Daten findest du in unserer Datenschutzerklärung.

Consent Management Platform von Real Cookie Banner