Das gute, alte Hamsterrad: Der volle Alltag, Verpflichtungen, Familie, Freizeit, Ehrenamt. Die Liste an Aufgaben, die jeden Tag auf uns wartet, kann sich manchmal ganz schön lang anfühlen.
Falls du das Gefühl hast, dass bei dir alles auf Autopilot läuft, du schnell gereizt bist, nicht so gut abschalten kannst oder ständig krank bist, dann ist es höchste Zeit für eine Auszeit. Spätestens dann. Damit es aber erst gar nicht so weit kommt – Stichwort Prävention – ist es wichtig, regelmäßig auf Pausen und Auszeiten zu achten. Dann kommt das Hamsterrad erst gar nicht ins Rollen.
Auszeiten stärken die Gesundheit
Sie helfen dir wieder die richtige Balance zwischen Arbeits- und Erholungsmodus zu finden. Auszeiten geben in Phasen der Veränderung, sei es Jobwechsel, Umzug, Trennung den Raum zum Verarbeiten. Nach stressigen Phasen dienen Auszeiten dazu, die Batterien wieder aufzuladen.
Auszeiten sind wichtig, um von Zeit zu Zeit gedanklich Abstand von der Lohnarbeit zu nehmen. Sie geben uns die Möglichkeit die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen. Denn das ist im vollen Alltag nicht immer ausreichend möglich. Außerdem stärken sie die Kreativität.
Unsere Konzentration ist nicht unendlich
Wir können uns nur 60 bis 90 Minuten konzentrieren. Es hat einen Grund, warum Schulstunden maximal so lange dauern. Motivation und Aufmerksamkeit sinken nach dieser Zeit rapide. Fehler häufen sich, wir werden ineffizienter. Bemerkbar macht sich das dadurch, dass wir Ablenkung suchen: Mails zehn Mal hintereinander checken, aufs Smartphone schauen, durch Social Media scrollen. Was du eigentlich brauchst, ist eine Pause. Und da reichen schon 5 Minuten. Kurz bewegen, frische Luft schnappen, aus dem Fenster schauen, durchatmen.
Und Achtung, der Blick aufs Smartphone zählt nicht. Denn da prasseln wieder unzählige Informationen auf dich ein, die Aufmerksamkeit und Konzentration erfordern.
Warum du den natürlichen Rhythmus beachten solltest
Unser Körper ist darauf ausgerichtet im Laufe des Tages durch verschiedene Phasen zu laufen: Ganz natürlich sind wir darauf ausgelegt, dass sich Arbeits- und Pausenmodus abwechseln. Wenn wir diesem Rhythmus keinen Raum geben, in dem wir durchpowern, nehmen wir unserem System die wichtige Möglichkeit, sich zu regenerieren und Kraft zu tanken.
Die Folge davon: Am Ende des Tages fühlen wir uns unendlich erschöpft, ausgelaugt und auch die Nacht reicht kaum aus, um die Energie für den nächsten Tag wieder aufzuladen. Es versteht sich von selbst, was passiert, wenn das über einen längeren Zeitraum weitergeht.
Der Körper schickt Warnsignale, wenn die Belastung und das Stresslevel dauerhaft zu hoch sind. Aber wir sind Meister*innen darin, diese zu ignorieren. Mit der Zeit gewöhnen wir uns an sie und sehen es als ganz normal ständig müde zu sein, schlecht zu schlafen oder unkonzentriert zu arbeiten. Da dem Körper die wichtigen Pausen entzogen werden, geht automatisch das Gefühl dafür verloren, wann wir eine Pause brauchen.
Denkst du, dass du für Pausen keine Zeit hast?
Wir hören oft in unseren Workshops: „Für Pausen habe ich keine Zeit.“
Stelle dir vor, du hast am Vormittag drei Stunden Arbeitszeit.
Variante 1:
Du sitzt an deinem Schreibtisch, stellst dir einen Wecker (90min) und legst mit dem Klingeln eine Mini-Pause ein. Du öffnest das Fenster und schnappst frische Luft. Wenn du im Sitzen arbeitest, dann bewegst du dich kurz. Danach kehrst du zu deiner Arbeit zurück und kannst dich dann in der verbleibenden Zeit gut konzentrieren.
Variante 2:
Du powerst durch, merkst nach zwei Stunden, dass du eigentlich nicht mehr kannst, die Konzentration ist gering, du schweifst gedanklich ab und so richtig produktiv bist du auch nicht mehr bei der Sache. Wenn du jetzt eine Pause einlegst, dann fehlt dir noch mehr Zeit. Die letzte Stunde schwafelt so dahin, denn deine Augen schmerzen.
Na, in welcher Variante kommt am Ende wohl mehr bei rum?
Es gibt viele Studien, die belegen, dass regelmäßige Pausen beim Arbeiten und Auszeiten im Alltag helfen, effektiver zu arbeiten und stressfreier zu leben (z.B. baua). Es ist weit verbreitet zu denken, dass im vollen Arbeitstag keine Platz für eine Pause ist. Aber am Ende geben uns die fünf oder zehn Minuten wertvolle Energie.
Neben den stündlichen Mini-Pausen braucht es auch tägliche Pausen. Es ist wichtig, pro Tag eine bewusste Erholungszeit einzulegen: Sport, Spazieren gehen, Musik hören, Meditation – es gibt unendliche Möglichkeiten. Wichtig ist, dass es dir persönlich das Gefühl gibt, dass sich deine Batterie wieder auflädt.
Außerdem braucht es auch wöchentliche und jährliche Auszeiten. Wir benötigen regelmäßig Auszeiten aus dem gewohnten Alltag. Sehr lange Urlaube sind super schön, aber für die Erholung ist es besser, lieber öfter eine Auszeit einzulegen.
Zeit für deine Auszeit
Wie wäre es, wenn du dir einen Wecker stellst, um dich daran zu erinnern Mini-Pausen in deinen Arbeitsalltag einzubauen und dir jetzt direkt ein Wochenende für deine nächste Auszeit aus deinem Alltag planst? Los geht’s!